"Vaya con Dios", Kinofilm, 2000 - 2002



Produktion: d.i.e. film GmbH

Buch: Zoltan Spirandelli

Kamera: Dieter Deventer, Schnitt: Magdolna Rokob

Casting: Tina Böckenhauer

Darsteller: Daniel Brühl, Michael Gwisdek, Matthias Brenner, Traugott Buhre, Chiara Schoras, Heinz Trixner, Uwe Bohm, Christel Peters, David Gravenhorst

Der obenstehende Ausschnitt ist von freundlichen Filmpiraten zweimal auf YouTube veröffentlicht worden. Einmal im falschen Seitenverhältnis von "Jazzbar" und einmal im richtigen Seitenverhältnis von "warezxts". Unter den Kommentaren dazu findet sich der folgende Dialog zwischen "obscurico" und "Blauer Booo":


obscurico: "Why do the people in the church look so embarrassed that these monks are singing? I know the guy next to Benno is a rival from another church, but I dont remember much else about plot...."


BlauerBooo: "those other people of the church are angry, because the order of the singing monks was abandoned and they don't want to have it there and the normal people in church are surprised at the monks singing so well. sorry for my english ;)"


Was will man mehr? Zu der verzerrten Version von "Jazzbar" hat ein Betrachter namens "DerRosaRoteRitter" folgenden Kommentar abgegeben: "das lied und die schauspielerischen leistungen sind toll, aber besonders begeistert mich die mimik von michael gwisdek (benno) - man kann ihm richtig ansehen, was in ihm vorgeht und das mit so winzigen bewegungen im gesicht, fantastisch ...."


Offenbar neigen Filmemacher dazu, die Bedeutung des richtigen Seitenverhältnisses zu überschätzen.

Mit Dieter Deventer (Kamera) und David Gravenhorst (1.AD) auf Motivsuche im WISMUT-Urantagebau

Wie die Zeit vergeht: Traugott Buhre (oben, zweiter von links) und Christel Peters (unten mit Matthias Brenner) sind inzwischen verstorben

Cinema:


Sie singen wie Engel, aber benehmen sich wie Elefanten im Porzellanladen: drei Mönche und ihr erster Kontakt mit dem wahren Leben.

Bei manchen Filmen ist man echt froh, wenn es hier und da ein Bild, einen Dialog, eine Szene gibt, die sich einprägt. Zoltan Spirandellis göttlich entspanntes Road-Movie über drei Mönche auf Wanderschaft durch Deutschland beginnt jedoch schon so ungewöhnlich, dass solche Wünsche nicht die geringste Chance haben.

Ein bankrottes Cantorianer-Kloster in Brandenburg muss schließen, als auch der letzte Sponsor abspringt. Arbo (Daniel Brühl), Benno (Michael Gwisdek) und Tassilo (Matthias Brenner) packen ihre Bündel und ziehen, mit Ziege Hildegard im Schlepptau, singend Richtung Italien, wo sie Aufnahme bei ihren Glaubensbrüdern erhoffen.

Weltfremd, wie das Trio ist, bleiben Konflikte nicht aus – personifiziert vor allem durch die Journalistin Chiara (Chiara Schoras), die in dem jungfräulichen Arbo Frühlingsgefühle weckt.

Einmal soll er Chiara fotografieren, versagt aber hilflos: „Wie kann ich einem bestimmten Augenblick den Vorzug vor einem anderen geben?“, fragt er treffend. Gleiches gilt für diesen Film. Er hat so viele schöne Momente – traurige, poetische, witzige und beinahe schon meditative –, dass man keinen besonders hervorheben möchte. In der Summe liegt sein Geheimnis.